Bestimmt hast du gerade dein Handy in der Hand – oder in der Nähe. Das gilt auch für deine Kunden und Kundinnen.
Mit Computern in ihren Taschen können Menschen überall und jederzeit einkaufen und stöbern. Um ihnen diese Erfahrung so einfach und angenehm wie möglich zu machen – und um deinen Anteil an ihren Ausgaben zu maximieren –, solltest du Mobile Analytics nutzen.
Doch Customer Journeys werden immer komplexer und erstrecken sich über mehrere Geräte und Kanäle. Das bedeutet, dass das Erfassen, Abrufen und Verstehen mobiler Daten einschüchternder sein kann als je zuvor.
In diesem Guide erklären wir dir alles, was du für den Einstieg brauchst, einschließlich der Frage, was Mobile Analytics sind, warum sie wichtig sind und welche Metriken du am besten verfolgen solltest.
Was sind Mobile Analytics?
Unter Mobile Analytics versteht man das Sammeln und Analysieren von Daten aus mobilen Websites und Apps. Dies umfasst eine Reihe von Metriken und Erkenntnissen, die dir helfen, das Nutzerverhalten zu verstehen, die Performance deiner Website oder App zu optimieren und das Nutzererlebnis (User Experience, UX) zu bereichern.
Mit einem Mobile-Analytics-Tool kannst du mühelos Informationen in großem Umfang sammeln. Anhand dieser Daten kannst du dann analysieren,
wer deine mobile Website oder App besucht,
welche Geräte und Systeme sie verwenden (Android, iOS),
welche Seiten die Nutzenden besuchen,
wie lange sie auf diesen Seiten bleiben,
welchen Reibungspunkten sie begegnen und
welche Aktionen die Nutzenden durchführen.
Diese Einblicke helfen dir, deine Kunden besser zu verstehen und Bereiche für UX-Verbesserungen zu finden, damit du Engagement, Kundenbindung (Retention) und Conversions steigern kannst.
Mobile Analytics vs. Web Analytics
Mobile Analytics und Webanalysen haben das gemeinsame Ziel, Nutzerverhalten zu verstehen, aber sie unterscheiden sich durch die Plattformen, Verhaltensweisen und Metriken, die sie überwachen.
Mobile Analytics | Web Analytics |
---|---|
Konzentrieren sich auf Nutzende, die mobile Anwendungen und mobile Websites verwenden | Konzentrieren sich auf Nutzende, die Websites oder Webanwendungen verwenden |
Überwachen einzigartige mobile Verhaltensweisen wie manuelles Zoomen, Swipes und Tippen | Überwachen webbasierte Verhaltensweisen wie Mausbewegungen und Klicks |
Verfolgen Metriken wie App-Downloads und Nutzerakzeptanz, zusätzlich zu den typischen Webanalysemetriken | Verfolgen Metriken wie Bounce-Raten (Absprungraten) und Seitenaufrufe |
💡 Pro-Tipp: Suche nach Plattformen, die Mobile und Web Analytics anbieten.
Obwohl sich manche Analysen entweder auf Websites oder auf mobile Anwendungen beziehen, brauchst du eigentlich beides. Die moderne Customer Journey ist komplex: Nutzende können etwa einen Artikel auf der Website in den Warenkorb legen und dann zu ihrer mobilen App wechseln, um den Kauf abzuschließen.
Plattformen zur Digital Experience und Digital Intelligence (wie Contentsquare) ermöglichen es dir, die gesamte Journey mit Website-Analysen und Mobile-App-Analytics zu untersuchen. Sie bieten Tools wie:
zonenbasierte Heatmaps zur Visualisierung von Interaktionen wie Scrollen und anderen Bewegungen auf deiner Website oder App,
Journey-Analysen, um die User Journey über das Web und Mobilgeräte hinweg zu verstehen und zu optimieren,
Session Replay, um zu sehen, wie einzelne Nutzende mit deiner Website interagieren, was bei der Problemerkennung hilft,
Fehleranalysen, um technische und funktionale Fehler zu finden und zu beheben, die Conversions und den Umsatz beeinträchtigen, und
Impact Quantification, um zu verstehen, welche Probleme sich am stärksten auf die wichtigsten Key Performance Indicators (KPIs, Schlüsselkennzahlen) auswirken, sodass du ihnen Priorität einräumen kannst.
Mit Tools wie diesen kannst du deine Apps verbessern, die App-User-Journeys aufdecken, Abwanderungen und Deinstallationen verhindern – und deinen Umsatz steigern.
📖 Wirf einen Blick in diesen Artikel für eine umfassende Liste von Mobile-Analytics-Tools.
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Warum sind Mobile Analytics wichtig?
Mobile Analytics sind nicht nur wichtig – sondern unerlässlich. Laut dem 2025 Digital Experience Benchmark Report von Contentsquare lag im jahr 2024 der Anteil des mobilen Traffics bei 71,1 % im Vergleich zum Desktop-Traffic-Anteil von 28,9 %.
Um die Mehrheit deiner Nutzenden zu erreichen, musst du einen „Mobile-First“- oder einen „Mobile-Only“-Ansatz verfolgen. Wenn du das Verhalten der mobilen Nutzenden verstehst, kannst du deine Website und deine App optimieren, um Vorteile wie die folgenden zu erhalten:
Verbesserte Nutzerinteraktionen. Mobile Analytics zeigen dir, wie Nutzende mit deiner App oder mobilen Website interagieren – und verhelfen dir zu einer Optimierung zugunsten noch besserer Interaktionen.
Bessere Entscheidungsfindung. Mit den Erkenntnissen aus Mobile-Analytics-Lösungen können Teams bessere Entscheidungen treffen – rund um die Entwicklung von Apps oder Websites, die Priorisierung von Funktionen und die eigene Strategie –, die auf echten Daten und nicht auf Bauchgefühlen basieren.
Bessere Kundenbindung. Durch die Analyse von Verhaltensdaten kannst du erkennen, wann und wo Nutzende abspringen – und herausfinden, wie du den Trend umkehren kannst.
Verstärktes Umsatzwachstum. Da mMobile Analytics dir helfen, das Engagement der Nutzenden und die Kundenbindung zu erhöhen, fördern sie auch das Umsatzwachstum.
Wie Hugo Boss Mobile Analytics zur Verbesserung der UX einsetzte
Das Bekleidungsunternehmen Hugo Boss hat zwei Untermarken: Hugo, eher provokant und urban, und Boss, eher anspruchsvoll und professionell.
Das Problem? Den Kundinnen und Kunden war der Unterschied nicht bewusst. Umfragen ergaben, dass nur 10 % der Befragten den Unterschied zwischen den Marken kannten.
Aaron Baid, Lead eCommerce Product Manager, und sein Team erkannten, dass ein Teil des Problems in der mangelnden Abstimmung zwischen Kundenkontaktpunkten lag. Analysen des mobilen App-Traffics zeigten, dass 78 % der Neukundschaft von sozialen Medien und der bezahlten Suche herrührten, was bedeutete, dass die Verbindung von sozialen Medien zur Website verbessert werden musste.
Auf der Grundlage von Mobile-Analytics-Daten führte das Unternehmen in der mobilen App-Version einen Button zum Umschalten zwischen den Marken ein und nutzte Farben und Bilder, um den Unterschied zwischen den Untermarken visuell hervorzuheben. Das Ergebnis: A/B-Tests zeigten, dass die Anzahl der Nutzenden, die den Unterschied zwischen Hugo und Boss verstanden, auf 92 % angestiegen war.
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Mit dem Button zum Umschalten zwischen den Marken lässt sich sofort ein Unterschied im Farbschema zwischen der ausdrucksstarken Brand HUGO und der eleganten Marke BOSS erkennen.
Welche Mobile-Analytics-metriken du im Auge behalten solltest
Mobile Analytics sind eine wahre Schatzkiste an Daten, die Aufschluss über Nutzervorlieben geben, was dir hilft, die In-App-Performance zu optimieren und strategische Entscheidungen zu treffen. Schauen wir uns einige Beispiele dafür an, welche Schlüsselmetriken Teams häufig verfolgen und wie sie ihnen helfen, ihre Ziele zu erreichen.
Mobile Analytics für UX- und Produktteams
UX- und Produktteams nutzen Analysen mobiler Apps, um zu verstehen, wie Nutzende mit ihrer App oder Website umgehen – und um Verbesserungsmöglichkeiten zu finden.
UX- und Produktmanager verfolgen Metriken wie
Nutzerbindung. Der prozentuale Anteil der Nutzenden, die dein Produkt oder deine Dienstleistung im Laufe der Zeit weiter nutzen, was signalisiert, wie zufrieden sie sind.
Dauer der Session. Die Zeit, die Nutzende bei einem einzigen Besuch auf deiner digitalen Plattform verbringen, gibt Aufschluss über das Nutzer-Engagement und das Verhalten auf deiner mobilen Website oder App.
Nutzer-Feedback. Die Meinungen der Nutzer zu deinem Produkt oder deiner Dienstleistung geben den Teams die Möglichkeit, die UX zu verbessern und Probleme wie z. B. App-Abstürze zu beheben.
Mobile Analytics für Kundensupport-Teams
Kundensupport-Teams (CS-Teams) nutzen mobile Analysen, um Probleme zu verstehen und zu beseitigen, denen Nutzende begegnen.
CS-Teams verfolgen Metriken wie
Abwanderungsrate. Der Prozentsatz der Nutzenden, die die Nutzung deiner mobilen App innerhalb eines bestimmten Zeitraums abbrechen, was auf deren Unzufriedenheit hindeuten könnte.
App-Deinstallationen. Die Anzahl der Nutzenden, die deine mobile App von ihrem Gerät entfernt haben, was Aufschluss über die Zufriedenheits- und Retention-Raten gibt.
Nutzerakzeptanz. Die Rate, mit der die Nutzenden deine mobile App verwenden, zeigt deinen Erfolg bei der Gewinnung und Bindung von Nutzenden.
Mobile Analytics für Marketingteams
Mit Mobile-Analytics-Plattformen können Marketingteams den Erfolg ihrer Kampagnen nachverfolgen und sowohl die Nutzerakquise als auch das Nutzer-Engagement überwachen.
Marketingteams verfolgen Metriken wie
Conversion-Raten. Der prozentuale Anteil der Personen, die eine gewünschte Aktion ausführen – von der Gesamtzahl der Personen auf deiner Plattform –, der dir bei der Optimierung von Marketingkampagnen und -strategien hilft.
Click-Through-Rate (CTR). Der Prozentsatz der Klicks auf eine Anzeige, der dir hilft zu erkennen, wie effektiv eine Kampagne den Traffic auf deine mobile Website oder App lenkt.
Customer Lifetime Value (CLV). Der Kundengesamtwert, also das Geld, das jemand während seiner Lebensdauer als Kunde für deine mobile App ausgibt. Dies hilft dir bei der Entscheidung, wie viel in die Gewinnung und Bindung von Nutzenden investiert werden soll.
Erste Schritte mit Mobile Analytics
Mobile Analytics geben dir Aufschluss darüber, wie Nutzende mit deiner mobilen App oder Website interagieren. Für den Einstieg in Mobile Analytics solltest du ein Tool wählen, mit dem sich Web- und mobile Anwendungen gemeinsam analysieren lassen. Du erhältst einen vollständigen Überblick zur User Journey über das Web und mobile Endgeräte hinweg, sodass du sie optimieren kannst – womit sich Kundenbindung, Umsatz und Nutzerzufriedenheit verbessern lassen.